Der Hund frisst auch das Kleingedruckte

 

Bei Fertigfutter gibt es eine riesig große Auswahl von verschiedenen Herstellern, die mit verschiedene Punkten werben: kaltgepresst, mit Kräutern, getreidefrei, ohne Zusatzstoffe, abgeschnitten auf verschiedene Rassen/Größen/Alter, bio, sensitive, hypoallergen, und und und.....

Man weiß oft gar nicht was nun das richtige Futter ist, ob es verträglich ist und vor allem was die Inhaltsangaben im Detail bedeuten.

 

Eins haben aber alle Trockenfutter gemeinsam: Es ist immer ein zusammengepresstes Konzentrat an Inhaltsstoffen. Die Inhaltsstoffe sind zudem nicht mehr frisch, sondern hoch erhitzt, oft synthetisch und mit Konservierungsstoffen lange haltbar gemacht. Dennoch gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede und lässt sich in einen Futterplan einbauen bzw. aufwerten. Es gibt einige Hunde welche aus welchen Gründen auch immer, nur Trockenfutter mögen oder gar vertragen. Andersherum ist es auch bei einer Frischfütterung oder BARF der Fall.

 

Das Dosenfutter ist meistens das beliebteste Fertigfutter - der Hund darf mehr davon fressen und bekommt mehr Flüssigkeit zugeführt.

Es gibt einige sehr gute Nassfuttersorten, die offen deklariert sind und sich daher gut in einen Futterplan einrechnen lassen. Bei der richtigen Auswahl und den passenden Nahrungsergänzungen helfe ich natürlich gerne.

Auch Fertigfutter kann Bestandteil einer gesunden Ernährung sein, wichtig ist nur, dass es individuell zum jeweiligen Hund und seinem Bedarf passt.

 

Es gibt mittlerweile einige Gründe warum ein Tier überhaupt eine Ernährungsberatung benötigt. Allein aus gesundheitlicher Sicht fast unumgänglich.

Früher oder auch heute noch höre ich immer wieder den Satz ''mein Hund wurde mit Trockenfutter total alt" oder "Mein Hund braucht das nicht, ihm geht es super und er ist kerngesund"

Möglicherweise ist die Ernährungsberatung für Hunde ein "Luxusproblem", das wir in einer privilegierten, westlichen Gesellschaft haben. Aber wir leben eben in dieser Welt, in der wir unsere Hunde als Familienmitglieder betrachten, für sie verantwortlich sind und mit ihnen leiden, wenn es ihnen schlecht geht. Um sie rundum zu versorgen, ist eine gesunde, individuelle, bedarfsgerechte Fütterung die wichtigste Grundlage eines langen und gesunden Hundelebens.

 

Ein Hund kann auch mit günstigem, qualitativ schlechten Trockenfutter alt werden und sicher kennt jeder auch einen Bekannten, der mit Kettenrauchen und Fastfood alt geworden ist. Doch wollen wir das für unsere Hunde? Wollen wir Getreidepellets, gewürzt mit Konservierungsstoffen, Geschmacksträgern und Aromastoffen, mit einer Prise tierischem Bestandteil füttern?

Die Krankheiten unserer Hunde nehmen immer mehr zu.

Viele Hunde leiden unter Allergien, Diabetes, chronische Krankheiten und Organschäden sowie Krebs und Übergewicht.
Natürlich ist eine gesunde Ernährung keine Garantie für ein langes gesundes Leben, aber die beste Grundlagen dafür,
auch wenn man vieles nicht beeinflussen kann wie z.B. Genetik, Umweltfaktoren etc.

Dass man es seinem Hund ansehen kann, dass er gesund ist und daraus schließt, dass er deshalb alle Nährstoffe erhält, die er benötigt, ist definitiv eine falsche Annahme. Die meisten Krankheiten, die durch Fütterungsfehler entstehen oder begünstigt werden können, zeigen sich über Symptome meistens erst wenn es fast zu spät ist.

Die typischen -Wolf- Argumente, sind als Ausreden sehr beliebt um verschiedene Arten der Fütterung zu rechtfertigen. Dabei wird vergessen, dass Wölfe sogenannte Kulturfolger sind und sich vor langer Zeit begonnen haben sich zu verändern, wie auch der Hund sich innerhalb seiner Spezies komplett verändert hat. Kaum ein Haushund wäre in der Lage, wie ein Wolf in der Natur zu überleben, weil ihm einfach zu viel anatomische und physiologische Voraussetzungen dazu fehlen.

Zusätzlich hat sich das Verdauungssystem des Hundes massiv verändert, sodass der Wolf dem Hund zwar genetisch noch sehr nahe steht, aber dennoch nicht mit ihm vergleichbar ist.

Bestes Beispiel im Vergleich sind wir selbst. Bedarfsgerecht ernähren, ausgeglichen und Individuell. Dabei ist es bei uns noch einfacher als beim Hund, denn Menschen sind Allesfresser und können Mineralien und Vitamine sowie essentielle Aminosäuren aus weitaus mehr Nahrungsmitteln gewinnen. Ein Hund ist ein Beutetierfresser ist und von der Verdauung her physiologische Besonderheiten aufweist.

Aus all diesen Gründen und vielen mehr, ist es wichtig, sich grundlegende Gedanken zur Ernährung seines Hundes zu machen und sich dabei Hilfe und Unterstützung zu holen.

 

Man ist, was man frisst

Rohfütterung – Frischfütterung (gekochtes/gegartes)

Viele denken, sie könnten etwas falsch machen oder haben die Befürchtung, dass es viel Zeit und Geld kostet.

Andere wiederum haben großen Spaß daran, sich mit all den Nährstoffen und dem gesunden Fressspaß zu beschäftigen. Es bereitet ihnen Freude zu sehen wie genussvoll ihr Hund den Napf leer frisst.

Barfen ist seit einigen Jahren sehr in den Trend gekommen und auch große Futtermittelhersteller springen auf diesen Zug auf und verkaufen Fertig-Barf.

Doch damit ist es nicht getan, etwas Fleisch und Gemüse als Fertig-Barf Packung in den Napf zu legen.

Wer ohne nach zu denken einfach Fleisch füttert, ohne den Bedarf oder die Nährstoffe des Hundes zu beachten, versorgt ihn nicht ausgewogen. Eine selbst zusammengestellte Ration, egal ob roh oder gekocht, sollte immer auf das Tier abgestimmt sein und den Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen decken.

 

Eine Frischfütterung bedeutet natürlich immer mehr Aufwand im Vergleich zur Fütterung von Fertigfutter.

Es ist wie mit fast allem... die Übung macht's. Mit der Zeit hat man den Dreh raus und findet für sich selbst die Beste Herstellungs- / Zubereitungsmethode. Ich selbst bereite einmal im Monat alles zu und friere dann portionsweise ein. Im Vergleich bedeutet das einen Aufwand von ca. 2 Std. pro Monat pro Hund.

 

Also gar nicht so viel wie man es sich vielleicht vorstellt und eine Überlegung wert.

 

Somit weiß man was im Napf ist und was der Hund frisst